In einer Studie zu den Bauvorhaben steht das Ruhrgebiet und dabei insbesondere Essen weit vorn. Im gesamten Pott werden derzeit über 1 Million Quadratmeter Wohn- und Gewerbeflächen geplant, Tendenz steigend.
Das Volumen geplanter Wohn- und Gewerbebauten hat sich an der Ruhr zwischen 2020 und 2022 um rund sieben Prozent erhöht. Das entspricht einer Zunahme von etwa 1 Million Quadratmeter Fläche. In wichtigen deutschen Immobilienmetropolen („A-Städte“) wie in Düsseldorf, Frankfurt am Main, Berlin, Hamburg und München ging das Volumen in dieser Zeit hingegen insgesamt um rund 4 Prozent zurück.
Die meisten Projekte entstehen in vier Großstädten
Laut einer Studie von Bulwiengesa konzentrieren sich die meisten Projekte des Ruhrgebiets auf die vier größten Städte, also Duisburg, Essen, Bochum und Dortmund. Auf sie entfallen knapp 50 Prozent der vorbereiteten Baumaßnahmen. Das entspricht 5,8 Millionen Quadratmetern. Die meisten Gebäude entstehen gemäß der Analyse, die Ende Juni 2022 veröffentlicht wurde, bis 2026 in Dortmund: Hier sollen 680.000 Quadratmeter Wohnflächen sowie rund 600.000 Quadratmeter Gewerbeflächen entstehen, also Hotels, Büros, Einzelhandels- und Logistikflächen.
Auf Rang zwei folgt Essen. Hier sind 554.000 Quadratmeter Wohnraum in der Planung und rund 470.000 Quadratmeter Gewerbeflächen. In Mülheim an der Ruhr sind 208.000 Quadratmeter Wohn- und 140.000 Quadratmeter Gewerbeflächen geplant. In Bottrop sind 116.000 Quadratmeter Wohnraum in der Pipeline und in Oberhausen 110.000 Quadratmeter. In beiden Städten spielt der Gewerbeneubau derzeit eine untergeordnete Rolle.
Ruhrgebiet folgt direkt hinter Berlin
Im gesamten Ruhrgebiet sind insgesamt 8,5 Millionen Quadratmeter in der Planungspipeline. Diese Summe wird nur von Berlin getoppt: Hier liegt das Planungsvolumen bei über 16 Millionen Quadratmeter Fläche. Zum Vergleich: In Köln und Düsseldorf liegt das Volumen bei jeweils knapp 4 Millionen Quadratmeter, in Stuttgart bei knapp unter 2 Millionen.
In einer Sache unterscheidet sich der Pott allerdings grundlegend von allen anderen Immobilienhochburgen: Hier entstehen die meisten Objekte – vor allem im Gewerbebereich – als Unternehmensimmobilien. Das heißt, die meisten Firmen bauen ihre Büro- und Wohngebäude selbst. In den meisten anderen Regionen werden diese hingegen von Entwicklungsfirmen errichtet und während der Bauphase beziehungsweise bei Fertigstellung an Dritte verkauft oder vermietet. Im Klartext heißt das: Während im Ruhrgebiet rund 80 Prozent der Flächen für den Eigenbestand errichtet werden, sind es in den deutschen Immobilienhochburgen rund 47 Prozent.