Die Preise für Wohnungen und Häuser haben sich nicht verändert. Auch Kaltmieten blieben in Essen und dem westlichen Ruhrgebiet stabil.

Die Corona-Krise hat sich nicht auf die Wohnungsmieten und -preise ausgewirkt. Egal ob in Essen, Oberhausen, Mülheim a. d. Ruhr oder Bottrop: Die Nachfrage nach Immobilien ist ebenso groß wie vor der Krise, das Angebot in vielen Bereichen knapp.

Viele Menschen hatten sogar während des Lockdowns mehr Zeit, sich in Ruhe mit der Immobiliensuche zu befassen, weil sie viel Zeit Zuhause verbringen mussten. Oder durch das Arbeiten im Home-Office reifte der Gedanke, bald eine größere Wohnung oder ein Haus zu suchen, die über Garten, Terrasse oder Balkon verfügen und die Möglichkeit bieten, ein separates Arbeitszimmer einzurichten.

Die Suche, Auswahl und der Kauf einer Immobilie dauern viele Monate; da schlug sich der fünfwöchige Lockdown kaum nieder. „Auch wenn im März und April vorübergehend weniger Besichtigungen stattfanden, wurde diese Delle in den Wochen nach dem Lockdown-Ende wieder wettgemacht“, beobachtete Stefan Pásztor, Vorsitzender des Ring Deutscher Makler (RDM), Bezirksverband Essen.

Ein Einfamilienhaus kostet in Oberhausen etwa 340.000 Euro

Laut RDM-Preisspiegel 2020 müssen Immobiliensuchende für ein freistehendes Eigenheim in guten Lagen von Essen 690.000 Euro einrechnen, für ein vergleichbares Einfamilienhaus in Oberhausen etwa 340.000 Euro und in Mülheim a. d. Ruhr 480.000 Euro. Für Eigentumswohnungen in Bestandsgebäuden müssen in Essen an einem vergleichbar guten Standort circa 2.800 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche kalkuliert werden, in Bottrop 1.900 Euro und in Gladbeck 1.300 Euro.

Der Wohnimmobiliensektor könnte mittelfristig sogar von der Pandemie profitieren: Ähnlich wie während der Finanzkrise 2008/2009 könnten Immobilien als wertstabile Anlageform im Gegensatz zur Aktie an Bedeutung gewinnen. Dies wird aktuell durch das Anlageverhalten verschiedener Versicherungen, Fonds und Family Offices belegt, die verstärkt in Wohnimmobilien investieren.

Nicht ganz so optimistisch ist der Markt für Einzelhandels- und Gastronomieflächen zu bewerten. Hier gab es viele Geschäftsaufgaben, weitere könnten folgen. Dies könnte zu sinkenden Einzelhandelsmieten führen, vor allem in Nebenlagen.