Mülheims Lokalpolitiker träumen von einer „Grünen Mitte“. Einige zentral gelegene Brachflächen und Ex-Produktionsanlagen sollen renaturiert und mit Bedacht mit Wohnungsbau und Parkanlagen versehen werden.

Das betroffene Gelände erstreckt sich von der Drohne auf der rechten Ruhrseite über die gleichnamige Insel. Zudem sollen die beiden benachbarten ehemaligen Industrieareale der früheren Lederfabrik Lindgens und das Areal der Brauerei Ibing (an der Holzstraße) sowie der Steinbruch Rauen integriert werden. Vor allem der Steinbruch, der als Krater tief in das Erdreich ragt, wie man auf Drohnenaufnahmen sehen kann, könnte Probleme verursachen, hat sich doch hier ein Biotop seltener Pflanzen angesiedelt, die eine Umnutzung erschweren, wie die WAZ berichtete.

Weniger Aufwand verursacht vermutlich der Umbau des Kesselhauses samt Schornstein. Das Gebäude befindet sich auf dem Lindgens-Gelände und steht unter Denkmalschutz. Der Investor, der auf Teilen des Areals ungefähr 200 Wohnungen bauen möchte, würde das Kesselhaus am liebsten abreißen. Aber da wird die Denkmalbehörde wohl nicht mitspielen.

Problem wird größer geredet als es ist

Wobei dieses Problem größer geredet wird als es tatsächlich ist. In vielen anderen Städten mit industrieller Vergangenheit, ist es gelungen vergleichbare Industriedenkmäler in die neue Nutzung zu integrieren, so etwa in Leverkusen bei dem Projekt „Neue Bahnstadt Opladen“ oder im Kölner Stadtteil Mülheim, wo gleich mehrere denkmalgeschützte Hallen umgenutzt werden und bewusst an die industrielle Vornutzung des Quartiers erinnern sollen.